Nach dem Start in Macau können wir zwischen einigen Wolkenfeldern noch einmal Hongkong, Kowloon und den neuen Flughafen von Hongkong, ebenfalls auf einer künstlichen Insel, von oben sehen. Dann steigen wir über dem Chinesischen Meer auf unsere übliche Flughöhe von 27000 Fuß (8300m) Richtung Taiwan. Es haben uns einige Satelliten Messages erreicht, die um mehr Flugberichte bitten. Wir wollen dem gern nachkommen. Bedenkt aber bitte, dass wir in unserer Flughöhe nicht viel mehr von Stadt und Land sehen, als aus einem Linienflieger. Das schnelle Fliegen in großer und damit sicherer Höhe hat halt seinen Preis.

Im Anflug auf Kaohsiung erlaubt uns der Controller einen Vollkreis in 600 Metern Höhe über dem Hafen zu drehen. Die Getreidesiloanlage, die Ulf 1978 als junger Projektmanager gebaut hat, ist gut zu sehen und wir können noch einige Fotos machen bevor wir vom Controller zum Endanflug aufgefordert werden. Über zwei Stunden versuchen wir dann mit China Airlines, die das Handling betreiben, über den Preis zu verhandeln. Doch bis auf eine kleine Reduktion müssen wir es hinnehmen wie es ist. In diesem Land ist kein Angestellter in der Lage über etwas zu entscheiden. So ergeht es uns auch am Hafen. Die Sicherheitskräfte halten sich an die strengen, unsinnigen Anordnungen seit 9/11 und so haben wir keine Möglichkeit das Silo aus der Nähe zu sehen. Dank an George Bush! Nach dem Check In im Hotel versuchen wir das Appartement von Ulf und Doris zu finden, in dem sie ein Jahr gelebt haben. Doch das Wachstum von 1978 einer Million Einwohner auf heute über drei Millionen, hat das Stadtbild so stark verändert, dass wir die Wohnung nicht finden können. Ein wenig enttäuscht fahren wir zurück zum Hotel. Nach dem Abendessen wollen wir dann zum Nachtmarkt. Aber auch dieser hat seinen Charme mehr oder weniger verloren. Kitsch und viel Plastik haben die exotischen Dinge wie Schlangenblut vertrieben und wir fühlen uns ein bisschen wie auf einer Billigversion des Bremer Freimarkts.