Ferry Tank



Sea Survival Training


Survival Raft

Survival-kit in raft


Survival Suit

Radio, SatPhone, GPS
in waterproof bag

 

 

 

 

Vorbereitung  einer Weltumrundung

Die Idee , den Globus einmal mit dem eigenen (Klein-) Flugzeug zu umrunden ging mir schon seit Jahren im Kopf  herum. Die website  www.earthrounders.com  wurde so manches Mal besucht und die Berichte über erfolgreicher Flüge neidvoll studiert.
Ein IFFR Treffen in Wien , an dem unser Rotary- Freund Jürgen Timm dabei war (er hatte 1997 den Globus umrundet), gab dann den letzten Anstoß , selbst auch in konkrete Planungen einzusteigen.

Ein solches Vorhaben ist keine Kleinigkeit  , die mit einem Flug um die Welt per Linienmaschine  zu vergleichen wäre. Dies ist wohl auch daran abzulesen , dass es laut der Aufstellung von „Earthrounders“ seit 1924 „lediglich“ 121 erfolgreiche Erdumrundungen mit einmotorigen Maschinen gegeben hat.

Sicher , die heutigen Möglichkeiten der Navigation – das A&O der Fliegerei - sind mit GPS sehr einfach geworden. Auch geben Internet und Satellitentelefon gegenüber früheren Zeiten ungeahnte Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten .Die aktuelle Wettersituation - das wichtigste für den Piloten überhaupt -kann noch kurz vor dem Abflug online abgefragt werden und Probleme z.B. mit Ein- und Überflugrechten können per Sat-Phone notfalls während des Fluges geklärt werden. Dennoch ist jeder Flug – häufig über lange Wasserstrecken – ein eigenes Risiko , zumal man in vielen Gebieten nach einer eventuell erforderlichen Notlandung kaum mit schneller Hilfe durch eine gut organisierte SAR-Operation rechnen kann.

In vielen Ländern der Erde beherrscht weiterhin eine undurchdringliche Bürokratie für die Regelung von Einflug- , Überflug , Lande- und Ausfluggenehmigungen , Visa- und Impfbestimmungen , Zoll – und Einfuhrgesetzen  -- und in so manchem Land nutzen  diverse Beamten ihre Position zur Aufbesserung des eigenen Gehaltes – all das kostet nicht nur viel Geld sondern auch viel Zeit und noch mehr  Geduld!
 

Mit den Vorbereitungen dieser Reise haben wir bereits Mitte 2004 begonnen.
Der wichtigste  Punkt hierbei war die Projektierung , die Genehmigung und der  Einbau eines Zusatztankes, der mit 250 lit ein Gesamt-Spritmenge von ca. 820 lit ermöglicht und unsere "theoretische Reichweite" (inkl. erforderlicher Reserven für Ausweichflughäfen oder Holdings) auf  fast 1500 NM erhöht .  Erst mit dieser Reichweite ist es möglich , eine  Route zu planen ,in der Distanzen von über 1000 NM zu überwinden sind ohne auf ausreichende Reserven zu verzichten ( Wenn man z.B. nach 900 NM aus Russland auf den Aläuten ankommt , der Flugplatz Adak wie so häufig im Nebel liegt und der nächste Platz 370 NM entfernt ist , dann sollte man noch eine gute Reserve haben !!)

Großer Dank gebührt hierbei John Mariani , Florida ,der das Engineering - Konzept für den Tank entwarf und die Voraussetzungen zur FAA-Genehmigung schuf ( ein wirklich kompliziertes Unterfangen). Dank auch an Andrew Bullard , Australien , der selbst einen Zusatztank in seine JetProp eingebaut hatte, damit  von USA nach Australien geflogen ist und mir seine Engineering -Unterlagen überlassen hat . Andreas Porthun (Flugzeugbau-Student in Bremen ) hat dann fleißig per Catia-CAD gezeichnet und schließlich hat  Billy Johnson von Atlas Air Service , Bremen , die praktische Umsetzung in der N49HF geleitet
.

Der zweite Teil der Vorbereitungen betraf das Thema „Überleben und Rettung  nach Notwasserung“, das insbesondere für Flüge über die kalten Gewässer des Nord-Atlantik und des Nord-Pazifik  kritisch ist (Die Überlebenszeit im kalten Wasser ohne Schutzanzug  beträgt  max    3 Minuten !!)

 Ein „Sea Survival Training“ der AOPA bei der Bundes-Marine in Nordholz zusammen mit Trude und Reto Godly mit praktischen Übungen zum Ausstieg aus dem Cockpit unter Wasser zeigte uns die Risiken hautnah auf, lehrte uns aber auch wie im Notfall zu verfahren ist - die Ausrüstung und jeder Handgriff müssen stimmen !

Der dritte Teil der Vorbereitungen betraf die Beschaffung diverser zusätzlicher Ausrüstung :
Ein Sat Phone Motorola 9505 Iridium - mit Aufschaltanlage auf das Headset - funktioniert nach vielen Versuchen nur vernünftig mit "Flightcell" aus Neuseeland. Dank an Florian Gotter für seine Hilfe und Ausdauer bei der Suche nach der richtigen Lösung !

Viele gute Tips sowie die passenden Überlebensanzüge und ein superleichtes Life-Raft erhielten wir von Margrit Waltz – mit über 600 Ferry-Flügen über den Atlantik wohl eine der erfahrensten  Piloten(innen) in diesem Metier.
Weiterhin wurden beschafft : ein "GPSmap296" von Garmin mit weltweiten Daten  (via Internet auf PC zu laden) als backup-system, eine Flugplanungssoftware "FliteStar" von Jeppesen mit weltweiter Datenbasis und kiloweise Enroutecharts, Anflugkarten etc für alle Länder und Flughäfen , die wir ansteuern wollen.

Alle sonstigen Vorbereitungen sind nicht minder aufwendig, sollen aber hier nicht näher beschrieben werden. Sie beinhalten  die detaillierte Ausarbeitung der Route, die Beschaffung von Visa , Einflug- / Überflug- und Landegenehmigungen für 10 Länder ( mit Hilfe von FSI ,Baden), die Erstellung von  30 Flugplänen, diverse Impfungen ,die Buchung von Hotels in 24 Reisestationen  , detaillierte Ausrüstungs- und Gepäckplanung (wegen der limitierten Zuladung der Maschine) und nicht zuletzt die vielen Kontaktaufnahmen, e-mails und Absprachen mit  diversen Rotary-Clubs auf unserer Strecke zur Vorbereitung unserer Besuche.

Wer sich für Details einer solchen Vorbereitung interessiert, sollte unbedingt bei Reto Godly hineinschauen:
www.godlywings.ch. Reto hat in hervorragender Weise beschrieben, was für eine solche Reise wichtig ist und hat uns mit seiner WebSite und  vielen Gesprächen und Telefonaten  sehr geholfen. Danke Reto!